Therapiemethoden
Gesprächstherapie
Der Ansatz der klientenzentrierten Gesprächstherapie basiert auf dem Menschenbild der humanistischen Psychologie. Im Mittelpunkt der Therapie steht der Hilfesuchende mit seinen Wünschen, Gefühlen und Wertvorstellungen. Im Rahmen der Psychotherapie bzw. Beratung lernen die Menschen ihr verborgenes Potenzial zu entfalten und selbstständig Lösungen für ihre Probleme zu finden. Die Sichtweise des Therapeuten in Form von Ratschlägen und Bewertungen tritt in den Hintergrund und wird durch aktives Zuhören und Empathie ersetzt.
Gestalttherapie
Im Mittelpunkt der Gestalttherapie steht die Bewusstwerdung aller momentan vorhandenen und zugänglichen Gefühle, Gedanken, Körperempfindungen und Verhaltensweisen des Klienten. Durch die Bewusstwerdung entsteht eine veränderte Wahrnehmung, die wiederum ermöglicht, dass der Mensch neue Erfahrungen machen und Verhaltensweisen ausprobieren kann. Im therapeutischen Fokus steht immer das "Hier und Jetzt", denn Veränderungen können nur in der Gegenwart stattfinden. Durch eine Reihe kreativer Methoden, wie zum Beispiel Rollenspiele, wird während der Psychotherapie Raum für aktuelle Gefühle und Bedürfnisse geschaffen, um vorhandene Blockaden zu lösen und Ganzheit wiederzuerlangen.
Systemische Therapie
Die Systemische Therapie betrachtet den Menschen als Teil eines Systems. Alle Personen in einem System hängen unmittelbar miteinander zusammen wie beispielsweise in einer Familie. Problematische Beziehungen oder Kommunikationsmuster innerhalb des Systems können sich auf die psychische Gesundheit einzelner Mitglieder auswirken und diverse Symptome hervorrufen. Wenn wir die Zusammenhänge verstehen und sehen, welchen Sinn Symptome in einem System erfüllen, können wir diese leichter bewältigen.
Doch im systemischen Ansatz geht es nicht nur darum das ´Individuum im System´ zu sehen, sondern auch ´das System im Individuum´. Denn die innere Struktur eines Menschen besteht – entgegen der gängigen Vorstellung eines einzigen klar definierten Ichs – aus einer Vielzahl von Persönlichkeitsanteilen. Meistens sind diese Persönlichkeitsanteile gut aufeinander eingespielt, selbst dann, wenn sie gelegentlich im Widerspruch zueinander stehen. Wenn die Psyche jedoch unter Druck gerät, können innere Widerstände und Blockaden auftreten. Diese “inneren Kriegszustände” können zu starken Belastungszuständen und psychischen Störungen führen. Das Ziel in der Psychotherapie ist es, sämtliche Persönlichkeitsanteile ins Bewusstsein zu holen, ihre Bedürfnisse kennen zu lernen und diese zu integrieren.
Körperpsychotherapie
Lange Zeit bevor wir ein Bewusstsein entwickeln, ist unser Körper schon voll und ganz präsent. Er nimmt sämtliche Eindrücke auf, empfindet Freude und Schmerz und speichert das Erlebte in unserem Zellgedächtnis ab. Unsere Körperhaltung, die Erregung, die in bestimmten Situationen in unserem Körper aufsteigt, unbewusst ausgeführte Bewegungen und selbst unsere Art zu atmen, spiegeln unsere Gefühle wider.
Im Laufe unseres Lebens haben wir durch verschiedene Erfahrungen Grundüberzeugungen über uns selbst und das Leben gebildet. Mithilfe der Körperpsychotherapie können wir diese Grundüberzeugungen auf körperlicher Ebene erforschen, um seelisch zu heilen und unserer inneren Wahrheit näher zu kommen. In meiner Praxis arbeite ich hauptsächlich mit Körperachtsamkeit, d.h. alle Formen des körperlichen Ausdrucks werden bewusst wahrgenommen, um unbewusste psychische Prozesse aufzudecken.
Innere-Kind-Arbeit
Das Innere Kind ist eines unserer vielen Persönlichkeitsanteile. Es steht symbolisch für alle Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der Kindheit, wovon die meisten unbewusst ablaufen. Das Innere Kind ist eine Metapher dafür, dass jede Psyche stark durch die eigene Kindheit geprägt ist.
Mithilfe der Inneren-Kind-Arbeit am Erwachsenen können während Psychotherapie unverarbeitete Kindheitserlebnisse beleuchtet werden. Schritt für Schritt wird nachgeholt, was in der Kindheit aus unterschiedlichsten Gründen nicht in einem gesunden Prozess ablaufen konnte. So kann der Erwachsene in der Gegenwart die Wunden seiner Kindheit aufarbeiten und den Weg der Heilung finden.
Körperorientierte Traumatherapie
Wenn wir den Begriff Trauma benutzen, verbinden wir damit meistens ein einmaliges überwältigendes Ereignis. Tatsächlich gibt es aber verschiedene Arten von Traumata. Am relevantesten für die meisten Menschen sind die Begriffe Schocktrauma und Entwicklungstrauma. Ein Schocktrauma wird definiert als ein einzelnes abgegrenztes Ereignis, das in der Regel als überwältigend empfunden wurde. Beispiele hierfür sind Unfälle, Vergewaltigungen oder der plötzliche Tod einer nahestehenden Person. Entwicklungstraumata hingegen sind lang anhaltende Stresserfahrungen oder eine Reihe von Einzelerfahrungen, wie zum Beispiel langanhaltende oder wiederholte sexuelle bzw. körperliche Gewalt oder auch eine chronisch lieblose Behandlung in der Kindheit.
In meiner Praxis arbeite ich hauptsächlich mit körperorientierten Methoden der Traumatherapie. Beim körperorientierten Ansatz wird ein Trauma als die körperliche Reaktion auf das traumatische Ereignis verstanden. Wenn Überlebensenergie, die während eines Ereignisses mobilisiert wurde, im Nervensystem eingefroren wird, entsteht ein Trauma. Das Besondere an dieser Methode ist, dass das Nervensystem eingefrorene Energie in kleinen Dosen entladen kann. Durch die kontrollierte Entladung wird eine mögliche Retraumatisierung vermieden. Die im Körper tief sitzenden Auswirkungen des Traumas können sich sanft auflösen. Das Gefühl der Erstarrung klingt ab und es entsteht Handlungsfähigkeit.